ANTIBIOTIC STEWARDSHIP bei der Prostata-Stanz­biopsie:
Die lokale Resistenzlage sollte regelmäßig überprüft, und die Antibiotika­prophylaxe ggf. angepasst werden. (DGU 2017)

Bei der Prostatastanzbiopsie besteht die Gefahr, dass pathogene Erreger durch den Enddarm in die Blutbahn über­tra­gen werden.
Der Urologe soll seinem Patienten daher bei der Biopsie prophylaktisch Antibiotika verschrei­ben. AUA und EAU empfehlen dazu Fluorochinolone als erste Wahl. Glauche und Rebmann vom Diakonissen­krankenhaus Dessau von der Klinik für Urologie raten, diese Empfehlung in jeder operativen Einheit regelmäßig anhand der Auswertung der gefundenen Resistenzen und Rektalabstriche zu überprüfen und ggf. auf andere als effektiv getestete Antibiotika umzusatteln:

 

Beispiele für Fluorochinolone:

  • Norfloxacin
  • Enoxacin
  • Ciprofloxacin
  • Ofloxacin
  • Levofloxacin
  • Moxifloxacin

 

Glauche und Rebmann konnten zwar eine gleichbleibende Resistenzsituation bei E. coli gegenüber Fluorochinolonen in 2016 Vs. 2015 an der Klinik für Urologie in Dessau bei 9.000 Patienten aufzeigen. Allerdings wurden bereits bei 31% von 9000 urologischen Patienten gegen Fluorochinolone resistente E. coli nachgewiesen. Von 218 Rektalabstrichen wurden multiresistente Erreger aber nur in 3% gefunden.

Glauche und Rebmann bewerten daher die Gabe von Fluorochinolonen in ihrem Krankenhaus als (noch) nicht kritisch, würden aber „ab etwa 10 Prozent lokaler Resistenz gegenüber Fluorchinolonen“ eine andere Antibiotikaprophylaxe bei der Prostatabiopsie in Betracht ziehen.

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Quelle: DGU Dresden, 2017.
Weitere Literatur:

Deutsches Ärzteblatt

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